Die Baureihe C II

Ab 1926 experimentierte die Nordsüdbahn AG mit Zügen, die über eine maximale Wagenkastenlänge vom 18 Metern verfügten. Die Serienlieferung erfolgte in den Jahren 1929/30, pünktlich zur Eröffnung der neuen U-Bahnlinien D (U8) und E (U5). Mit einer Wagenkastenlänge von 18 Metern und einem neuartigen Antrieb über ein automatisches Nockenschaltwerk waren die Wagen der Bauart C II seinerzeit die modernsten U-Bahnwagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Wagen als Reparationsleistung nach Moskau abtransportiert. Im April 1975 fuhren die in Berlin verbliebenen Wagen das letzte Mal im Fahrgasteinsatz. Erhalten geblieben ist, neben dem Triebwagen 1352 (ex 603) im Depot des Deutschen Technikmuseums, der Zwei-Wagen-Zug 563+588 im Auslieferungszustand. Der Triebwagen 563 wurde von der Dessauer Waggonfabrik AG gebaut und am 11.06.1930 als roter Raucherwagen in Dienst der 10.Lieferung gestellt. Im Dezember 1930 gehörte er zu den ersten Fahrzeugen, die auf der neuen Linie E (U5) eingesetzt wurden. Im Oktober 1939 wurde er mit einer Druckluft-Türschließanlage ausgerüstet.
Der Triebwagen 588 wurde bei der Orenstein & Koppel AG in Spandau (bei Berlin) und am 18.07.1930 als gelber Nichtraucherwagen in Dienst gestellt. Sein Einsatzgebiet war hauptsächlich die Linie D (U8), weshalb er in der Anfangszeit auch nicht die Bezeichnung „10.Lieferung“, sondern „1.Lieferung GN“ trug. Im November 1939 wurde er mit einer Druckluft-Türschließanlage ausgerüstet. Während der Großteil der C-Wagen nach dem Krieg als Reparationsleistung nach Moskau gebracht wurden, verblieben diese beiden Wagen in Berlin und kamen nach 1949 nur noch im Westteil der Stadt zum Einsatz.

Bald verfügbar

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Während der Großteil der C-Wagen nach dem Krieg als Reparationsleistung nach Moskau gebracht wurden, verblieben diese beiden Wagen in Berlin und kamen nach 1949 nur noch im Westteil der Stadt zum Einsatz. Im Januar 1954 (563) bzw. Mai 1955 (588) wurde die bisher verwendete, komplizierte AchsZangenbremse gegen eine klassische Holz-Klotzbremse ausgetauscht und ab 1957/58 verkehrten beide Wagen unter der neuen Wagennummer 1316 bzw. 1338. Durch den Mauerbau verblieb der Wagen in West-Berlin und verkehrte bis 1975 auf den Linien C (U6/7) und D (U8). Nach seinem Einsatzende wurden beide Wagen auf Anweisung der BVG als Teil von insgesamt 15 C-Wagen im April 1978 als sogenannte „Eiserne-Reserve“ im ungenutzten Tunnel Leine-/ Hermannstraße abgestellt. 1986/87 begann die Verschrottung dieser Reservewagen. Der Triebwagen 1316 sollte ursprünglich an die Agentur für Arbeit in Dortmund abgegeben werden, wozu es jedoch nicht kam. Im Jahre 1990 traten die Mitglieder der Ost-Berliner Arbeitsgemeinschaft Berliner U-Bahn an die BVG heran, um den Triebwagen 1316 anlässlich des 60.Geburtstags der Linie E im Bahnhof Alexanderplatz auszustellen. Im Oktober 1992 wurden auch die restlichen drei C-Wagen nach Friedrichsfelde überführt, um aus ihnen einen historischen Zug herzustellen. Nach der Neulackierung im Jahre 2001 und der Wiederinbetriebnahme im Dezember 2008 steht der historische Zwei-Wagen-Zug im Auslieferungszustand für Sonderfahrten zur Verfügung.