Die Baureihe E III/5U

Durch den Abtransport der C-Wagen nach Moskau und die Teilung der Stadt gab es in Ost-Berlin so gut wie keine Großprofilwagen mehr, weshalb auf der Linie E Kleinprofilwagen mit Holzbohlen zum Profilausgleich (sog. Blumenbretter) eingesetzt werden mussten. Im Frühjahr 1962 beschloss das Ministerium für Verkehrswesen der DDR überflüssige S-Bahnwagen in neue U-Bahnwagen umzubauen. Zwischen 1962/63 und 1990 entstanden auf Grundlage ausgemusterter S-Bahnwagen die Fahrzeuge der Bauart EIII. Von den ursprünglichen 86 Einheiten sind zwei als historischer Zug erhalten.
Die Einheiten 105 114-2/155 115-2 und 105 116-7/155 117-7 entstanden im Jahre 1986 aus den Stadtbahner-Vierteln 275 197/198 bzw. 275 827/372 und gehört zur fünften und letzten Bauserie. Diese unterschied sich zu ihren Vorgängern vor allem durch eine veränderte elektrische Ausrüstung, Türgriffe aus Metall mit Kurzstoffüberzug und Zielanzeiger im Frontfenster. Ferner wurden die Wagen der 5.Lieferserie vollständig in der neuen Außenlackierung elfenbeinbeige/chromgelb ausgeliefert. Die Inbetriebnahme der beiden Einheiten erfolgte am 5. bzw. 25.11.1986. Nach dem Zusammenschluss von BVB und BVG im Jahre 1992 erhielt die Einheiten die Wagennummer 1914/15 bzw. 1916/17. Im Jahre 1993 wurde beide Einheit, als Teil von insgesamt neun Einheiten, umfangreich modernisiert. So wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 58 km/h gedrosselt, ein Druckluft-Dauerverschluss der Türen eingebaut und der Einbau einer magnetischen Fahrsperre vorbereitet. Ferner erfolgte die Lackierung im BVG-Gelb. Fortan trugen diese Wagen die Beizeichnung E III/5U.


Beide Einheiten waren am 16.Juli 1994 des Abschiedszuges E III/5U. Während die Einheit 1914/15 in den Bestand der historischen Fahrzeuge eingereiht wurde, war die Einheit 1916/17 jedoch ursprünglich nicht für einen Erhalt vorgesehen. Erst im August 1994 wurde entschieden statt der Einheit 1908/09 die Einheit 1916/17 aufzubewahren, da diese einen weitaus besseren Zustand aufwies. Nach einer längeren Abstellzeit von 2012 bis 2016, ist der vierteilige Zug im letzten Einsatzzustand seit September 2017 wieder für Sonderfahrten auf der U5 zugelassen.